Wo Du investieren solltest… und wo besser nicht… Eine Frage, die Laien immer noch ins Schwitzen bringt. Immer öfters bemerken wir, dass Menschen finanzielles Grundwissen fehlt. Selbständige Vergleiche für die finanzielle Zukunft gestalten sich als unüberbrückbare Hürde. Mit den folgenden 4 Faktoren zeigen wir Dir, wie Du recht einfach Investitionen vergleichen und ein Gespür für finanzielle Entscheidungen entwickeln kannst:
In diesem Beitrag findest Du:
Mögliche Investment Cases
Mach Dich zunächst mit den grundlegenden Investmentmöglichkeiten vertraut und verstehe deren Funktionsweise. Informiere Dich über jegliche Gebühren und die steuerliche Situation des Assets Deiner Wahl. Bestenfalls hast Du bereits mit kleineren Beträgen erste finanzielle Erfahrungen in diversen Sektoren gesammelt.
Im Internet wartet scheinbar an jeder Ecke der große Gewinn – es liegt an Dir Schwindel von Tatsachen zu unterscheiden. Wie Du die möglichen Investitionen vergleichen kannst, erfährst Du hier:
4 Faktoren zum Investitionen vergleichen
Für einen objektiven Vergleich stehen Dir 4 Bewertungsgrundlagen zur Verfügung. Dabei entscheidest Du alleine, welche Dir am wichtigsten erscheint.
- Rendite/ROI
- Kosten, Gebühren, Steuern
- Risiko des Finanzdienstleisters
- Ideelle Werte als Entscheidungsgrundlage
Kenne Dein Investitionsverhalten und lass Dich nicht von anderen unter Druck setzen. Falls Du auf den einen oder anderen Faktor mehr Gewichtung liegst, ist das völlig in Ordnung!

“Die Suche nach der richtigen Partnerin benötigt Zeit, Erfahrung und etwas Glück aber wenn Du sie gefunden hat, zahlt es sich aus.”
1. Nach Rendite/ROI Investitionen vergleichen
Klar, mit Deinem Investment willst Du finanziellen Erfolg erreichen. Üblicherweise misst Du diese Gewinnaussichten mit der Rendite. Also dem Ertrag nach Abzug von jeglichen Kosten, welches Dein eingesetztes Kapital innerhalb eines Jahres erzielt.
Diese Zahl setzt Du mit Deinem eingesetzten Kapital in Bezug und schon hast Du den Grundstein für jegliche Vergleiche gelegt.
ROI in % = Gewinn / Kapitaleinsatz
Das Schwierige bei der Berechnung ist nicht etwa die einfache Division, sondern den Gewinn wahrheitsgemäß inkl. aller anfallenden Kosten zu erfassen.
Beispiel 2: Du planst bei Deinem Wohnungskredit frühzeitig 10.000 € zurück zu zahlen. Da Du zukünftig weniger Zinsen (Zinseszins) tilgen musst, liegt Deine Eigenkapitalrentabilität etwas über 4 %. (Annahme Kreditsumme 200.000 €, Laufzeit 30 Jahre und 0,75 % Effektivzinssatz.)
Was nun bedeuten würde, dass sich die Kreditrückzahlung finanziell gesehen mehr lohnt, als das Investment in Gold.
Beispiel 3: Eine Er- und Ablebensversicherung verspricht Dir nach 20 Jahren bei einem guten Szenario 2 % jährlich. Der ETF MSCI World hat in den vergangenen 5 Jahren etwa 42 % zugelegt (also ca. 8 % ROI jährlich).
Wie wirst Du Dich entscheiden?
2. Die Kosten beim Investitionen vergleichen
Bei jedem gewonnen Euro warten Banken, Staaten oder sonstige Institution nur darauf, Dir gleich mit einer kleinen Gebühr, etwas vom Kuchen abzuzwacken.
Deshalb gilt: Kosten, Steuern und die Inflation schmälern Deine Rendite! Kalkuliere daher stets mit der Nettorendite.
ETFs verlangen jährliche Gebühren, bei Aktienkäufen will der Broker bezahlt werden und bei Immobilien kannst Du gleich etwa 10 % Nebengebühren (Kaufnebenkosten) veranschlagen. Diese Summe zu ignorieren wäre fatal!
Bei einem online Broker bist Du zwar auf Dich alleine gestellt, erzielst aber deutlich attraktivere Renditen aufgrund der niedrigen Gebühren.
Beispiel 2: Daytrading im Kryptomarkt kann lukrativ sein. Allerdings veranschlagen Hebelgeschäfte eine “Over Night Gebühr” und auch der Fiskus zwackt sich gleich ca. 25 % Deiner Gewinne als Steuer ab.
Es könnte daher Gewinnbringender (und auch Nervenschonender) sein, Assets ein ganzes Jahr in der Wallet zu parken. Denn noch sind ein Jahr gehaltene Kryptopositionen steuerfrei!
Beispiel 3: Die Wohnbauförderung kann in Österreich (unter gewissen Umständen) entweder als günstiger Kredit oder in Form einer einmaligen Zahlung (Betrag etwa ein Drittel der Höhe des Kredits) in Anspruch genommen werden.
In niedrigen Zinsphasen kann die einmalige Zahlung von Vorteil sein, während hohe Kreditzinsen für den Wohnbaukredit sprechen.
INFO: Gestalten sich die Kosten als fixe Beträge, kann es durchaus sinnvoll sein, größere aber dafür weniger Investments zu tätigen. Statt einem monatlichen Sparplan könntest Du das Geld besser (vorschüssig) auf einmal investieren.
2 € bei 50 € Einsatz = 4 % Gebührenanteil
2 € bei 600 Einsatz = 0,33 % Gebührenanteil
3. Das Risiko des Finanzdienstleisters
Wer noch nie negative Erfahrungen oder Zahlungsausfälle von Finanzdienstleistern erlebt hat, übersieht diesen wichtigen Punkt gerne beim Investitionen vergleichen. Nicht nur ein Finanzprodukt kann faul sein, sondern gleich die ganze Organisation dahinter.
Die Wurzeln der konventionellen Banken oder verbreiteter Versicherungsanbieter reichen tief. Bis zu einem gewissen Betrag gelten Deine Einlagen durch den Staat sogar als gesichert.
Internetplattformen bieten diese Sicherheit nicht! Besonders falls der Sitz des Unternehmens im Ausland liegt, herrscht ein fremdes geltendes Recht. Hohe Renditeversprechen gehen hier meist mit erhöhtem Risiko einher.
Zusätzlich laufen P2P Kredite über mehrere Monate, was eine erhöhte Kapitalbindung für Dich bedeutet.
Beispiel 2: Während Bitcoin und co. quasi derzeit als nicht hackbar gelten, wurden Kryptobörsen sehr wohl bereits Ziele von Cyber-Angriffen. Erfolgreich wurden Nutzerkonten inkl. enthaltender Beträge gestohlen.
Beispiel 3: Wenn auf im Ausland ansässigen Brokern gehandelt wird, beachte das Divisenrisiko. Auf dem beliebten CFD Portal Etoro wird in $ Dollar gehandelt. Ein- und Auszahlungen sollten daher aufgrund des Wechselkurses gut getimed werden.
4. Individuelle Entscheidungsgrundlagen
Du willst Unternehmen fördern, welche vermeintlich umweltbewusst agieren oder nachhaltige Energiequellen fördern? Dann solltest Du in erster Linien nach ideellen Grundlagen entscheiden.
Bist Du monatlich knapp bei Kasse könnten Gesichtspunkte der Liquiditätsbetrachtung relevant werden. Anleihen mit mehrjährigen Laufzeiten könnten Dich beim nächsten Autoschaden finanziell in die Enge treiben. Achte daher auf Deinen Cashflow oder wähle besonders flexible Investmentmöglichkeiten.
Beispiel 2: Ein Wertpapier zu einem schlechten Zeitpunkt verkaufen zu müssen, kann zwar schmerzen, aber im Falle der Geldnot kannst Du bei Aktien schneller auf Dein Kapital zurückgreifen als bei den langfristig gebundenen Immobilieninvestments.
Fazit – die eigene Risikobereitschaft macht den Unterschied
Wer bei jedem Bärenmarkt zusammenknickt oder schlecht schläft, weil er jedes Risiko eingeht, um schnell reich zu werden, der sollte sich dringend über das passende Finanzprodukt Gedanken machen.
Der klassische Bausparvertrag wird Dein Geld nicht mehren und die Bank um die Ecke verlangt deutlich höhere Gebühren als die online Konkurrenz. Gehst Du diese Entscheidungen zum sicheren Hafen bewusst ein, kann das moralisch völlig in Ordnung sein.
Wir raten Dir dennoch Zahlen sowie Fakten selbständig zu prüfen und Dein finanzielles Wissen zu bilden. Denn nur weil andere Gewinne erzielen, bedeutet das noch lange nicht, dass Du ihnen blind folgen solltest. Weder Bankberatern oder Typen aus dem Internet – übernimm Verantwortung für Deine finanzielle Zukunft.
Nutze die 4 Faktoren zum Investitionen vergleichen und der Einstieg in die Finanzwelt wird Dir gar nicht so schwer fallen. Hast Du noch Fragen Ergänzungen oder völlig andere Kriterien zur Auswahl Deiner Investments? Dann lass es uns doch unten in den Kommentaren wissen!