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Du siehst eine Person und sei Ehrlich: Ohne auch nur ein Wort mit Ihr gewechselt zu haben, hast Du Dir eine Meinung gebildet? Was hältst Du von unserer Sekretärin im Titelbild? Na gut, Deine Vorahnungen sind nicht derart gefestigt und Deine Meinung kann sich noch ändern. Aber tatsächlich nehmen Deine Annahmen Einfluss auf Deine nächsten Entscheidungen. Der erste Eindruck ist mehr als nur eine interessante Impression und stellt gewisse Weichen in unserem Denken. Wenn Du so willst, steuern Vorurteile Deine nächsten Schritte. Diese zu erkennen und darauf reagieren zu können, kann Dich in völlig neue positive Situationen bringen. Wenn Du also bereit bist, über Deinen Schatten zu springen und über Dich hinaus zu wachsen, bist Du hier richtig.
Vorurteile – Auswirkungen und Folgen
Neben Intoleranz sind Vorurteile eine der gefährlichsten Denkweisen unserer Gesellschaft. Persönliche Meinungen werden schnell zu ungeprüften Tatsachen, obwohl schlichtweg jede Beurteilung fehlt. Voreingenommenheit verzerrt sozusagen die Realität und vernebelt Tatsachen mit blanken Vermutungen. Solch eine Engstirnigkeit bildet immer nur eine mögliche Zukunft ab. Oft verschließen wir daher Türen, bevor wir überhaupt hinein gesehen haben. Als Gentleman fällt uns dieser negative Effekt vor allem bei einem Thema auf – Dem Ansprechen von attraktiven Frauen.
Hast Du schon einmal das Gerücht gehört: schöne Frauen werden seltener angesprochen? Tatsächlich berichten gerade gut aussehende Frauen von Problemen, Männer kennenzulernen. Selten gehen Kontaktversuche lt. eigenen Aussagen über das übliche Kommentar „Wow, du bist sehr hübsch!“ hinaus. Es bleibt bei ettlichen Fotokommentaren, unmengen an Likes und einigen Nachrichten mit sexuellen Anspielungen.
Vorurteil Beispiel Nr.1 – der verführerische Anblick
Wie trügerisch Vorurteile sein können, wollen wir Dir anhand des folgenden Beispiels demonstrieren. Rate mal welchen Beruf die heiße Dame auf den Bild ausübt?
Auflösung: Leicht gekleidete Frauen können, besonders bei Männern, einen sexuellen Schalter im Hirn umlegen und diese Instikte trügen unser Urteilungsvermögen. Die meisten Posen bei Unterwäsche Shootings sollen die Reizwäsche in den Vordergrund rücken. Unerfahrene junge Models können bei uns allerdings andere Vorurteile auslösen und wir denken an Erotik, Prostitution oder andere pornografische Inhalte.
Vorurteile gegenüber attraktiven Frauen
Doch welche Vorurteile gegenüber hübschen Frauen bestehen konkret? Hier ein kurze Liste mit gängen Beispieln, die Du gerne in den Kommentaren ergänzen kannst:
- Schöne Frauen haben keine Zeit – Durch viele Hobbys, Beautytermine, Friseurbesuche, Sporteinheiten, Einkaufsbummel und vielen mehr, fehlt ihnen einfach ein freier Termin für Männer im Kalender.
- Anziehende PartnerInnen benötigen viel Geld, um zuvor Genanntes zu finanzieren.
- Durch ihre Attraktivität sind sie beliebter und pflegen daher viel Freundschaften. Auch männliche Freunde sind keine seltenheit.
- Makellose Frauen gelten als der starke Partner in einer Beziehung. Dominante Männer wollen den Frauen allerdings zumindest ebenbürtig sein.
- Nicht nur in der Beziehung, schöne Frauen werden genrell oft als starke selbstbewusste Individuen wahrgenommen. Sie gelten als emanzipiert, eigenständig und hätten es daher nicht nötig, Kompromisse einzugehen.
- An verführerische Damen kann Man(n) sich die Finger verbrennen. Solche Frauen gelten als zu heiß und der Gedanke, dass sie Single sein könnten, scheint zu abwegig. Auch die Begehrtheit anderer Männer wirkt eher abschreckend.
- Social Media Profile zeugen davon: attraktive Frauen sind gefragt und haben die Auswahl.
- Erstklassigen Damen werden hohe Ansprüche unterstellt. Frauen wollen ja genau so attraktive Partner. Fun Fact: Beziehungen mit schönen männlichen Partner gehen häufiger und schneller in die Brüche, da Männer meinen, etwas Besseres verdient zu haben und eine große Auswahl zu besitzen.
- Schöne Frauen brauchen keinen Freund. Sie besitzen ja alles: soziale Kontakte, Erfolg im Job usw.
ACHTUNG: Wie viel Wahrheitsgehalt nun tatsächlich hinter den Aussagen steckt, ist stark zu bezweifeln. Es handelt sich eben um gängige Vorurteile.
Hauptvorurteil: geringe Chancen
Stelle Dir vor: Du triffst Deine absolute Traumfrau. Egal ob im Club oder in der U-Bahn – wirst Du sie ansprechen? Wenn ja, Gratuliere! Du machst alles richtig. Wenn Nein, unterliegst Du vermutlich einem gängen Fehler. Als ihr süßes Lächeln Deinen Kopf verdreht, rechnest Du Dir sofort geringe Chancen aus. Die klassische Risikoanalyse in Deinem Kopf schlägst sofort auf „Gefahr von Abweisung“ und Du flüchtest Dich in Ausreden. „Sie ist sicherlich schon vergeben.“ oder „Vermutlich reicht ihre Arroganz bis zum Himmel.“ und schon fühlst Du Dich gehemmt. Dan Ariely beschreibt in seinem Buch, dass sich der Mensch bei guten Angeboten immer auf der Suche nach einem Hacken befindet.1
Mit anderen Worten: Es scheint zu Gut, um Wahr zu sein.

Daher die Lektion. Vergesst die gängen Vorurteile gegenüber bildhübschen Frauen. Nur weil sich eine Frau schick kleidet, hat das primär nichts mit Arroganz zu tun. Im Gegenteil: Viele Frauen hübschen sich lt. eigenen Aussagen nur für sich selbst auf. Tatsächlich wollen Sie unterbewusst anderen Gefallen und Anerkennung erhalten. Ein Kompliment ist daher die richtige Reaktion.
Vielleicht beruhigt Dich die folgende Tatsache: Die Schönheit eines Paares wird weitgehend an der Frau gemessen. Untersuchungen zugrunde orientiert sich Deine männliche Attraktivität sozusagen an Deinem weiblichen Partner. Die Attraktivität der Frauen hingegen wird einzeln bzw. partnerunabhängig bewertet.2 Also zeige Dich gepflegt, beende ständige Vergleiche und sprich Frauen an. Eine hübsche Partnerin wertet Dich demnach sogar auf.
TIPP: Wir haben die Erfahrung gemacht, Frauen fokussieren beim Kennenlernen den Charakter eines Mannes, nicht nur das Äußere. Du punktest vor allem mit Charme und gutem Humor. Außerdem behaupten wir, dass durschschnittlich attraktive Männer schöne Frauen eher zu schätzen wissen.
Vorurteil Beispiel Nr.2 – Die arrogante Bekanntschaft
Hier eine typische Situation: Am Wochende betrittst Du mit einem Kollegen eine Bar. Zu Deiner Überraschung erspähst Du ein neues, sehr hübsches, Gesicht. Was denkst Du über diese Person?
Auflösung: Puh, was wäre Dir entgangen, hättest Du unsere Lady nicht in der Bar angesprochen? Kein Augenkontakt und ein fehlendes Lächeln rufen bei uns irrtümlicherweise ein Gefühl von Arroganz hervor. Ein süßes Outfit oder eine freudige Situation ändern den Blickwinkel radikal. Daher merke Dir: auch Frauen müssen nicht immer Lächeln und können einen schlechten Tag hinter sich haben. Es kann Deine Aufgabe sein, ihr ein Lächeln ins bildhübsche Gesicht zu zaubern.
Woher kommen Vorurteile?
Wie die meisten Verhaltensweisen beruht auch die Voreingenommenheit auf tief in uns verankerten Mechanismen. Früher zum Überleben notwendig, sind sie uns heute oft hinderlich. Wir stüzen uns auf Erfahrungswerte, um schnell reagieren zu können. Doch der schnellste Denkansatz, ist nicht immer der richtige. Daniel Kahneman, seinerseits Nobelpreisträger für Wirtschaft, beschreibt es in seinem Werk „Schnelles Denken, langsames Denken„
Kognitive Leichtigkeit – cognitive ease
Kahneman erwähnt eine Vielzahl an Thesen und Gedankenprozessen aber für voreilige Schlüsse ist gerade die Leichtigkeit, welche schon in Namen steckt, aus unserer Sicht am Wichtigsten. Kennst Du den Spruch: „What you see, is what you get.“? („Du bekommst, was du siehst.“) Aber was siehst Du tatsächlich? Gerade Erfahrungswerte, Berichte oder Geschichten führen zu kognitiver Verzerrung der Realität, die sich vor unseren Augen abspielt. Der Spruch müsste daher lauten: „Du siehst, was Du sehen willst.“ Dies führt dazu, dass Du ohne Fakten auch zu einer Schlussfolgerung gelangst. Diesen Prozess nennt man kognitive Heuristik und bietet besten Nährboden für Vorurteile. Es ist also leichter, blind zu glauben, als mit Anstrengung darüber nachzudenken. Kahneman unterscheidet diese zwei Stadien des Denkens in zwei folgende Systeme:3
System 1: schnelles Denken
Das superschnelle System 1 ist ständig aktiv und hilft Dir, nicht ständig über jede Kleinigkeit nachdenken zu müssen. Viele Dinge erledigst Du automatisch. Oder musst Du jeden Morgen überlegen, wie Du nun in Deine Klamotten schlüpfst? Und das Tassen Symbol an der Kaffeemaschine wird doch wohl den Brühvorgang für Deinen geliebten heißen Guten-Morgen-Saft starten, oder?
So simpel, so schnell, so unterbewusst, agiert System 1. Auch Reaktionsgabe und emotionale Handlungen werden vom schnellen Denksystem verarbeitet. Kein Wunder, dass auch hier Vorurteile verarbeitet werden. Oder war es für Dich jemals anstrengend Vorurteile eines Menschen herzuleiten? Dies geschieht sozusagen automatisch.
System 2: langsames Denken
Um den einstigen Überlebensinstikt zu umgehen, aus Erfahrungen Schlussfolgerungen zu ziehen und nach ihnen zu handeln, musst Du die Denkmaschine „System 2“ anwerfen. Es fühlt sich schon schwieriger an, darüber nachzudenken, welche Wahrheit hinter einem Vorurteil stecken könnte. Und so ist es auch. System 2 gilt als langsam, berechnend und anstrengend. Da es viel Energie und Fokus benötigt, ist es selten aktiv. Zusätzlich findet der Denkprozess fast ausschließlich bewusst statt. Nachzudenken ist also eine Entscheidung, die Dir schwer fallen wird aber auch ein unumgänglicher Schritt, um Deine Umgebung wahrheitsgetreu zu reflektieren.
Klischees und Stereotypen
Auch gängige Klischees und Stereotypen entspringen dem System 1. Auch wenn Du selbst nie Erfahrungen in einigen Bereichen gesammelt hast, steckst Du Personen in Kategorien. Der männliche Südländer – ein aufdringlicher Matscho und die blonde Schönheit aus dem Norden – eine kühle distanzierte Feministin? Wohl kaum… Ganz besonders, da keinerlei Statistiken oder Untersuchungen diese Aussagen belegen. Bilde Dir also Deine eigene Meinung und vermeide, vorschnell falschen Tatsachen zu folgen. Denn Klischees und Stereotypen können manche Personen verletzen und bieten eine hervorragende Grundlage für Rassismus, Fremdenhass und Hetzerei.
- Übergewicht → Faulheit
- Tippfehler → Chaot, Inkompetent, Desinteresse.
- Gutes Aussehen → weckt Vertrauen (der gegenteilige Trugschluss wird Halo-Effekt genannt)
- Das Klischee der sexy Frau → einfach zu haben, geringer IQ
- Schüchterner Mensch → Langweilig
Beispiel: Wer hat noch nie ein Tinder Profile gesehen und hatte sofort ein fiktives Bild der Person im Kopf. Beim swippen entscheidest Du intuitiv im Bruchteil einer Sekunde auf Basis Deiner Vorurteile über die gesehene Momentaufnahme (Foto).
Vorurteil Beispiel Nr.3 – Stereotypen
Die reizende Sekretärin und ihr Chef. In welchem Verhältnis stehen die Beiden? Was wird in der nächsten Situation passieren?
Auflösung: Manche Stereotypen haben sich besonders stark in unser Unterbewusstsein gebrannt. Ist es Wunschdenken oder das Resultat der Filmindustrie? Woher diese Klischee stammen, ist eine andere Geschichte. Fakt: Nur die wenigsten Sekretärinnen pflegen tatsächlich ein intimes Verhältnis zum Vorgesetzten.
TIPP: Ein Argument der Kritiker ist stets, dass sich in jedem Vorurteil oder Klischee ein wahrer Kern versteckt. Diesen Erklärungsversuchen solltest Du auf den Grund gehen und die Fakten auf Aktualität und Authentizität prüfen.
6 einfache Tipps zum Vorurteile vermeiden
Wie kannst du Vorurteilen vorbeugen? Bzw. lass uns folgende Tipps Möglichkeiten nennen, um deinen Horizont zu erweitern:
✔ Checkliste Vorurteile
- Vorurteile erkennen und ausblenden
Auch wenn es Dir zunächst schwer fällt. Vermeide zu Beginn jedes Kennenlernens vorschnelle Analysen und lerne, dass es Spaß macht, Vorurteilen auf den Grund zu gehen und Menschen kennen zu lernen.
- WYSIATI
„What you see is all there is“ – der Halo-Effekt von Kahneman bringt es auf den Punkt. Dichte keine Geschichten oder Vermutungen dazu.
- Lächle
Es primt Dich und Deinen Gegenüber sofort ein Stück weit positiv und entkräftet negative Gedanken. (Im zuvor gezeigten Beispiel Nr. 2 siehst Du, was ein Lächeln bewirken kann.)
- Zielgruppe erweitern
Du stehst optisch auf einen bestimmten Typ Frau? Versuche gezielt andere Frauen anzusprechen, welche nicht Deinem üblichen Beuteschema entsprechen. Vielleicht überrascht Dich ihr Charakter. Aber meistens wirst Du staunen, welche Vorlieben Du noch nicht kanntest und welche interessanten Geschichten sich ergeben können.
- Mit Abneigungen auseinandersetzen
Setze Dich bewusst mit Abneigungen auseinander und Du wirst schnell merken, dass so manches Deiner negativen Vorurteile bröckeln wird.
- Lass Dir Zeit
Urteile nicht gleich beim ersten Treffen über eine Person. Manchmal sind mehrere Dates notwendig, bis ein Mensch aus sich heraus kommt.
Vorurteil Beispiel Nr.4 – Andere bewerten
Und zuletzt noch ein Klassiker: Wie glücklich scheint dieses Paar auf Dich? Wie gut schätzt Du ihr Verhältnis ein? Vielleicht sogar auf einer Skala von 1 (katastrophal) bis 10 (Wolke Sieben)?
Auflösung: Wieder haben wir Dir nur eine Momentaufnahme gezeigt. Aber Du bewertest das selbe Paar in unterschiedlichen Situationen naturgemäß, naja unterschiedlich. Was ist nun die Wahrheit? Ganz einfach – Du und wir wissen es nicht! Und werden es anhand von Bildern nie erfahren. Du musst Dich von der Illusion lösen, Geschehnisse anhand kurzer Ausschnitte beurteilen zu können.
Fazit & Vorteile der Wertungsfreiheit
Ganz einfach: vergiss Vorurteile. Zugegeben, Wertungsfreiheit fordert ein gewisses Maß an Toleranz. Auch bedarf es Mut, um sich auf ungewisse Gelegenheiten einzulassen. Aber meistens wirst Du wahre Überraschungen erleben. Glaub uns einfach: Sprich schöne Frauen einfach an – viele attraktive Frauen werden sich auf ein charmantes Gespräch freuen.
Zusätzlich kann es sich als durchaus interessant heraustellen, die wahren Facetten eines Menschen kennenzulernen. Solltest Du im Gespräch auf Kommunikationsschwierigkeiten geraten, keine Panik, Deine Nervösität wird sich mit jedem Mal mehr und mehr verflüchtigen. Vermutungen hingegen können verletzend wirken. Nichtangesprochene Frauen könnten an ihrem Selbstwertgefühl zweifeln.
Wertungsfreiheit öffnet Türen und langfristig wird Dich die Vorurteilsresistenz weniger anfällig für negative Primes machen. Geschichten sind so vielseitig wie das Leben. Warum solltest Du Dich daher auf Dir Altbekanntes beschränken? Warum mögliche Treffer überspringen und Chancen vergeben? Daher behalte Dir im Gedächtnis – Wer nichts wagt (und an Vorurteilen festhält), wird auch nichts gewinnen!
Wichtig: Perfektion liegt bekanntlicherweise im Auge des Betrachters. Und auch Du willst vorurteilsfrei betrachtet werden.
Quellen
1 Ariely, D. (2008). Predictably irrational (p. E2). Harper Audio. ISBN – 978-0061854545
3 Kahneman, D. (2012). Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler Verlag. ISBN – 978-3886808861